Indische Musik
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Für europäische Hörer besteht die klassische indische Musik aus einem überraschenden Nebeneinander von Freiheit und Disziplin. Es handelt sich vorwiegend um Solomusik, das bedeutet, ein Solist arbeitet anhand der durch den [[Raga]] vorgegebenen Rahmen die Melodiestruktur aus und die anderen unterstützen ihn dabei. Die Rollen wechseln dabei innerhalb einer Darbietung häufig. | Für europäische Hörer besteht die klassische indische Musik aus einem überraschenden Nebeneinander von Freiheit und Disziplin. Es handelt sich vorwiegend um Solomusik, das bedeutet, ein Solist arbeitet anhand der durch den [[Raga]] vorgegebenen Rahmen die Melodiestruktur aus und die anderen unterstützen ihn dabei. Die Rollen wechseln dabei innerhalb einer Darbietung häufig. | ||
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Klassische indische Musiksysteme
Es wird zwischen zwei Systemen unterschieden, die zwar auf den selben Prinzipien beruhen, sich sonst aber grundlegend unterscheiden.
- südindischer, karnatischer Stil – ursprünglicheres, älteres Systhem mit eher durchkomponierten Arrangements und difizileren Rhythmik.
- nordindischer, hindustani Stil – stark vom persischen Kulturraum beeinflusster Stil, mit wesentlich mehr improvisatorischen Freiräumen.
Für europäische Hörer besteht die klassische indische Musik aus einem überraschenden Nebeneinander von Freiheit und Disziplin. Es handelt sich vorwiegend um Solomusik, das bedeutet, ein Solist arbeitet anhand der durch den Raga vorgegebenen Rahmen die Melodiestruktur aus und die anderen unterstützen ihn dabei. Die Rollen wechseln dabei innerhalb einer Darbietung häufig.
Instrumente der klassisch indischen Musiksysteme
Melodieinstrumente
Sitar – Das im Westen wohl bekannteste Instrument mit 21 Saiten, wobei 14 Saiten Resonanzsaiten sind, die selbständig mitschwingen, 6 Saiten die nur zur Begleitung angeschlagen werden und einer Saite, auf der die Melodie gespielt wird. Die Bünde sind beweglich, um die gewünschten Töne einstellen zu können und der Resonazkörper besteht aus einem natürlich gewachsenen Kürbis. Entwickelt wurde die Sitar aus der persischen Setar.
Surbahar – Die tiefer klingende Ausführung der Sitar mit größerem Resonanzkörper und tiefer gestimmten Saiten.
Sarod – Ein sehr beliebtes Instrument, das aus der afghanischen Rubab entstanden ist. Die Klangdecke besteht aus Tierhaut, weshalb der Klang einem Banjo nicht unähnlich ist. Das Griffbrett besteht aus Metall und hat keine Bünde, die Tonhöhe wird durch drücken oder gleiten mit dem Fingernagel bestimmt.
Sarangi – Kniegeige, deren Korpus ebenfalls mit Tierhaut bespannt. Sarangi wird mit einem Bogen gespielt und hat einen sehr melancholisch anmutenden Klang.
Violine – Vor allem in Südindien gebräuchliches Instrument, das auf verschlungenen Wegen aus dem Westen in die indische Musik gefunden hat. Sie wird allerdings mit der Schnecke nach unten gehalten.
Veena – Sehr altes Saiteninstrument, das auf den ersten Blick mit der Sitar verwandt scheint, sich in Bau und Spielweise allerdings grundsätzlich unterscheidet. Veena wird hauptsächlich in der karnatischen Musik verwendet.
Tanpura – Einfaches Borduninstrument, das konstant den Grundton, die Quinte und die Oktave erzeugt.
Santoor – Ursprünglich aus Persien stammendes Hackbrett, das mit zwei Klöppeln geschlagen wird.
Bansuri – Flöte aus Bambusrohr ohne Mundstück, die als Querflöte gespielt wird.
Shenai – Blasinstrument mit Doppelrohrblatt Mundstück, das am ehesten mit einer Oboe verglichen werden kann.
Harmonium – Auf dem Boden stehendes Tasteninstrument mit Blasebalg, der mit der linken Hand bedient wird, während die rechte Hand die Melodielinien, gelegentlich sogar Akkorde spielt.
Rhytmusinstrumente
Pakhawaj – Klassische nordindische quer gespielte Trommel mit leicht konischen Holzkorpus, der an beiden Enden mit Fellen bespannt ist.
Tabla – Aus der Pakhawaj entwickeltes Trommelpaar mit einer tieftönenden Trommel (Bhayan) die meist aus Metall gearbeitet ist, und einer hochtönenden Dhayan aus Holz. Tabla gehört zur Familie der Pauken und wird auf den jeweiligen Grundton gestimmt. Die Tabla entstammt zwar der nordindischen Klassik, ist heute wohl aber das populärste Rhythmusinstrument Indiens und wegen ihres Klanges bei jeder Art von Musik und bei jeder Gelegenheit beliebt. Wird auch als Soloinstrument gespielt.
Dholak – Volkstümliche Quertrommel mit einfachen Fellen bespannt.
Dhol – Vor allem im Punjab verwendete große Quertrommel, die mit Stöcken bespielt wird.
Mrindangam – In der karnatischen Musik verwendete Quertrommel, die der Pakhawaj ähnelt.
Khanjira – Einfach südindische Rahmentrommel, die nur mit der rechten Hand gespielt wird, dabei aber ein erstaunliche Klangvielfalt bietet.
Ghatam – Einfacher Tontopf, der ebenfalls in Südindien gebräuchlich ist und erstaunliche Klänge hervorbringt.
Morsing – Die südindische Entsprechung der westlichen Maultrommel.