Ägyptische Musik
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Ägyptische Musik
Ein typisches Wesensmerkmal arabischer Musik generell ist der ausgeprägte Bezug zum Wort. Das Wort ist sozusagen der Urgrund der Musik, dies gilt besonders für religiöse Musik. Dieser starke Wortbezug ist zurückzuführen auf den Quran und dessen Rezitation. Schon im Alter zwischen 4 und 6 Jahren lernen die Kinder die Rezitation des Quran, deshalb gehört das Studium des Quran sozusagen zur Grundausbildung der Sänger.
Ein weiteres grundlegendes Element arabischer Musik und ägyptischer im besonderen ist der Tarab, ein Begriff, der die emotionale Wirkung von Musik beschreibt.
Ägypten hatte innerhalb der arabischen Welt schon immer eine Sonderstellung. Als afrikanisches Land an der Grenze zu Asien war es schon seit Jahrtausenden ein Schnittpunkt verschiedener Kulturen und Einflüsse gewesen. Die Ägyptische Musik, wie sie vor allem durch Komponisten wie Mohamed Abdel Wahab und der legendären Sängerin Um Kulthoum repräsentiert wird, entwickelte sich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zum einen aus der traditionellen ländlichen Musik, aus religiöser Musik und auch aus der osmanischen, höfischen Kunstmusik, die durch die damalige Machtelite (Osmanisches Reich) gefördert wurde und die Musiker aus der gesamten arabischen Welt nach Kairo brachten.
Mit der Okkupation durch die Engländer gelangten nicht nur Einflüsse der klassischen europäischen Musik nach Ägypten, sondern auch alles was in Europa gerade `in´ war wie beispielsweise Schlager und Operette, aber auch außereuropäische Stile wie Samba oder Rumba. Die Summe all dieser Einflüsse führte dann zur Ausprägung der ägyptischen Musik, die lateinamerikanische Stilelemente mit operettenhaften Klischees der europäischen Musik und der religiösen arabischen Musik in solch organischer Art und Weise verbindet, daß man von Weltmusik im eigentlichen Sinne reden kann.